Schamanismus

 

Früher fanden die Menschen Heilung und Unterstützung im Schamanismus, aus dem die heutige Psychotherapie und Medizin hervorging. C. G. Jung hat in der Arbeit mit Symbolen und dem kollektiven Unbewussten eine ähnliche Richtung eingeschlagen, Lore und Fritz Perls und viele andere entwickelten und ergänzten seine Forschungen. Im engeren Wortsinn bezeichnet „Schaman*in“ nur die Heilenden in Sibirien. Es gibt diese Form des ganzheitlichen geistigen Heilens jedoch überall auf der Welt unter verschiedenen Namen und mit unterschiedlichen Ausprägungen. Im Kern jedoch existieren mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.

Durch Veränderung der Hirnfrequenz, z. B. durch monotones Trommeln von 240 Schlägen pro Minute oder durch Rasseln, wird eine tiefe Trance hervorgerufen, ein erweiterter Bewusstseinszustand erreicht. Es entsteht eine sehr tiefe Entspannung wie im Tiefschlaf bei höchster Konzentration wie im Wachbewusstsein und ein bildhaftes Erleben wie im Traum.

Ich werde öfter gefragt, ob wir die geistigen Welten, in die wir reisen, in unserem eigenen Inneren finden oder „außerhalb“ („out-of-body-experience“). Eine Frage, die nicht nur schwer zu klären ist, sondern eigentlich auch gleich-gültig. Wichtig sind allein das Erleben und der Heilungserfolg.

Verstehen von Schamanismus ist nur möglich durch das eigene, bewusste Erfahren, nicht durch Beobachtung. Bewusstes Erleben ist kein Verstandesakt und immer verbunden mit Empfindung, geschieht also über die Sinne, ohne Trennung von Körper, Geist und Seele. Deshalb hat er nichts mit Glauben zu tun, man kann ihn nur erfahren. Dazu muss man sich einlassen, die Sinne schärfen und Achtsamkeit üben. Er ist ein lebenslanger Entwicklungsweg mit täglicher Praxis, eine Lebensform.

Da der Mensch ein Ganzes ist, fließen alle Wege und Facetten meiner Ausbildung in meine therapeutische Arbeit ein und sind kaum voneinander zu trennen. Am deutlichsten werden die schamanischen Aspekte vielleicht in meinen Ritualen, aber auch auf Fantasiereisen, auf denen wir unterstützende Wesen treffen.